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Sri Lanka Railways


Aufregende Eisenbahn-Abenteuer in den Teebergen von Ceylon im Sommer 1974.

Sri Lanka Railways - spannende Eisenbahn-Erlebnisse in den Teebergen von Sri Lanka.

Während zweier längerer Aufenthalte als Backpacker auf der Tropeninsel Sri Lanka Mitte der 1970er Jahre hatten wir das ausgesprochene Vergnügen, den größten Teil des Streckennetzes von ca. 1.500 km der Sri Lanka Railways kennenzulernen - leider nicht mehr mit der von uns so geliebeten Dampftraktion.

Aber... abenteuerlich und landschaftlich außerordentlich reizvoll waren die zahlreichen Bahnreisen unter Tropen-Bedingungen schon. Als besonders spektakulär und genussvoll sind uns die folgenden Strecken in Erinnerung geblieben:

  • Colombo - Jaffna über den Elephant Pass ...heute durch den jahrerlangen, zum Glück beendeten, Bürgerkrieg nicht mehr durchgehend in Betrieb.
  • Kandy - Colombo ...fünf Stunden herrliche Eisenbahnfahrt, auf ca. 120 km werden in fünf Stunden 500 m Höhenunterschied bewältigt.
  • Colombo - Hikkaduwa - Galle ...die abwechslungsreiche Strecke entlang der Westküste am Indischen Ozean.
Die erste Eisenbahnstrecke auf der tropischen Insel Ceylon wurde 1864 in der britischen Kolonialzeit für den Transport von Kaffee aus dem Hochland nach Colombo gebaut und später dann auch für den Transport des berühmten Ceylon-Tees genutzt.
 
Im Jahre 1867 wurde dann der Personenverkehr auf der spektakulären Strecke von Colombo nach Kandy eröffnet, hier waren wir unter den Passagieren.
 
Und dann... das richtig große Eisenbahn-Abenteuer in den tropischen Teebergen:

Unvergleichlich abenteuerlich und aufregend war aber unsere Bahnfahrt von Kandy durch die berühmten Teeberge von Sri Lanka in Richtung Badulla und Horton Plains im Sommer 1974.
 
Wegen vorhergegangener heftiger Tropenregen war die Trasse teilweise weggespült, Schienen den Hang hinabgerutscht oder durch Bergrutsche verschüttet. Dazu waren etliche Eisenbahn- und Strassenbrücken durch die reissenden Wassermassen völlig zerstört.
 
Erstaunlich war dagegen, dass die tapferen Eisenbahner der Sri Lanka Railways mit ihren dieselbetriebenen Zügen trotzdem fuhren, immer wieder unterbrochen durch Abschnitte, auf denen die Passagiere auf Busse umsteigen mussten.
 
Einen Teil der Strecke legten wir auch als Anhalter in einem offenen Jeep der staatlichen Eisenbahn-Verwaltung zurück, zusammen mit den gesamten Löhnen der Eisenbahner in der dortigen Bergregion, streng bewacht durch mitfahrende, bewaffnete Soldaten.

Als richtig gefährlich erschien uns eine Begebenheit, während der der Lokführer unseres Personenzuges seine Dieselmaschine auf einer Steilstrecke in den Teebergen abwürgte. Weil die Räder bei allen Versuchen wieder anzufahren, heftig durchdrehten ( schleuderten ), kamen wir nicht mehr vom Fleck.
 
Die Lösung der Lokpersonale war dann, den gesamten Zug hunderte von Metern für den Neustart bis auf eine flachere Stelle zurückrollen zu lassen.
 
Für den Fall, dass der Zug dabei zu viel Fahrt aufnehmen könnte und ausser Kontrolle geriete, wollten wir von den Trittbrettern in die Teebüsche abspringen. Zum Glück war das nicht nötig, denn alles verlief glatt und es konnte im Schneckentempo weiter gehen.

Leider sind von diesen abenteuerlichen Erlebnissen nur wenige, qualitativ eher mäßige Fotos vorhanden, die jetzt nach dem Einscannen der Diapositive hier von uns gezeigt werden - als echte Zeit-Dokumente von den Sri Lanka Railways einer inzwischen vergangenen Epoche.

Aufregende und exotische Dampfeisenbahnen - Volldampf in Übersee.