Oldtimer-Automobile der Hans Glas GmbH, Dingolfing - vom 'Goggomobil' bis zu den V 8 Coupés.
Im Visier der Kamera... eine komplette Parade der bei Glas in Dingolfing gefertigten Automodelle.
Glas Oldtimer-Automobile - vom spartanischen 'Goggo' Rollermobil bis zu den Luxus-Coupés.
Die Hans Glas GmbH in der niederbayerischen Kreisstadt Dingolfing entstand aus einer 1883 gegründeten Landmaschinenfabrik und begann Anfang der 1950er-Jahre mit dem Bau von Motorrollern, die unter dem Markennamen 'Goggo' erfolgreich vertrieben wurden.
Funfact... der gewählte Fahrzeugname 'Goggo' entstammte dem Kosenamen eines Enkels von Hans Glas.
Um an der beginnenden Massenmotorisierung zum Anfang der Wirtschaftswunderzeit in den 1950er-Jahren teilzuhaben, wurde 1955 das 'Goggomobil' getaufte Kleinstauto oder auch Rollermobil mit einem 250 ccm Zweizylinder-Zweitaktmotor auf den Markt gebracht.
Dabei zielte das Unternehmen Glas mit dem 'Goggomobil' auf Käufer, die von Motorrad oder Roller auf ' ein richtiges Auto mit Dach' umsteigen wollten, aber weder den Preis noch die laufenden Kosten eines grösseren Wagens tragen konnten.
Mit knapp 280.000 gebauten Exemplaren entwickelte sich das Goggomobil zum erfolgreichsten Kleinstauto seiner Zeit und wurde – neben dem legendären VW Käfer – zu einem Symbol der westdeutschen Motorisierung in der Wirtschaftswunderzeit.
Die mit Zweizylinder-Viertakt-Boxermotoren versehenen Glas T 600 und Glas T 700 konnten dagegen schon den konventionellen Kleinwagen zugerechnet werden.
Kompakte und sportlich angehauchte Limousinen/Kombis der Baureihen 1004 bis 1304 mit modernen OHC-Vierzylindern und Zahnriemenantrieb machten dann bis 1968 auf den Strassen sowie auch auf den Rennstrecken Furore.
Die von Frua aus Italien gezeichneten Coupés und Cabriolets, dem Glas 1300 GT und seinem Pendant Glas 1700 GT, gelten wegen ihrer sportlichen Konzeption und gelungenen Form auch heute noch als gesuchte Liebhaber-Fahrzeuge.
Die eleganten Glas 1700 der Mittelklasse sowie die scherzhaft oft auch 'Glaserati' genannten Glas Luxus-Coupés der 1960er-Jahre konnten allerdings das Unternehmen Glas nicht mehr retten.
So wurde Glas 1966 von BMW übernommen und die Dingolfinger Werke gingen in das heutige BMW-Werk Dingolfing über.
Einzelne Modelle, wie beispielweise der Glas 1300 GT als BMW 1600 GT und die V8-Modelle, liefen dagegen wenig verändert noch kurze Zeit mit dem BMW-Emblem weiter.
Fotos, Fotos, Fotos... eine komplette Parade der bei Glas in Dingolfing gefertigten Automodelle.
Im Visier der Kamera... sämtliche bei Glas in Dingolfing gefertigten Serienmodelle einschliesslich eines Strandauto-Prototyps und einem winzigen australischen Dart-Roadster auf Goggomobil-Basis.
'Goggomobil' - die verschiedenen Ausführungen des spartanischen Kleinstautos
- der 'Goggo' - das Glas Goggomobil T 250 der Bauzeit 1955 bis 1969 mit Zweitaktmotor
- das Glas Goggomobil TS Coupé der Bauzeit 1957 bis 1969
- der Glas Goggomobil Transporter, Bauzeit 1957 bis 1965 - Zweizylinder-Zweitaktmotor, 392 ccm
- ein Goggomobil Dart von 1959 - in Australien bei Buckle Motors mit Kunststoff-Karosserie versehen
Die Glas Kleinwagen mit Zweizylinder-Viertakt-Boxermotoren
- Glas Isar T 600 und Isar T 700, Bauzeit 1958 bis 1965 - Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor
- ein Glas Strandwagen-Prototyp T 700-80 des Baujahres 1965
Die rasanten Glas Automobile der unteren Mittelklasse
- Glas S 1204, Bauzeit 1963 - Vierzylinder-Viertaktmotor, 1.177 ccm, 70 PS, 163 kmh
- Glas 1304 CL Schrägheck-Limousine, Bauzeit 1966 bis 1968 - Vierzylinder, 1.290 ccm, 60 PS
- Drei Glas 1304 TS beim AvD Flugplatzrennen Faßberg 1967 - Scan vom Schwarzweiss-Foto
- Glas 1300 GT Coupé und Cabriolet, Bauzeit 1965 bis 1967 - 1.290 ccm Vierzylinder-Motor, 85 PS
Die elegante Mittel- und Luxusklasse von Glas der 1960er-Jahre
Glas 1700, Bauzeit 1964 bis 1967 - Hans Glas GmbH in Dingolfing
Glas 2600 V 8 und Glas 3000 V 8 Coupé, Bauzeit 1966 bis 1968 - Hans Glas GmbH, Dingolfing
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Goggomobil und Glas Specials:
Besonders verkaufsfördernd für die damaligen Kleinstwagen und Rollermobile in der noch jungen Bundesrepublik wirkte die Möglichkeit, Fahrzeuge bis 250 ccm mit einer einfachen Fahrerlaubnis ohne eine praktische Prüfung zu lenken.
Die alte Führerschein-Klasse IV wurde zwar bereits 1954 aufgehoben, aber alle bis dahin ausgestellten Dokumente blieben weiterhin gültig.
Es gab damals eben viele Menschen, die eine Führerschein-Prüfung scheuten, aber trotzdem mobil sein wollten.
Auch auf diesen Effekt beruhte ein Grossteil des enormen Erfolg des Goggomobils mit dem winzigen 250 ccm Zweizylinder-Zweitakter, dem erst später die 300 und 400 ccm Varianten zur Seite gestellt wurden.
Mobil mit der Fahrerlaubnis ohne praktische Prüfung und dem alten Führerschein Klasse IV - ein klarer Vorteil für den 'Goggo'!
Goggomobil T 250 - der Kleinstwagen mit 250 ccm Zweizylinder-Zweitaktmotor.
Ein kleiner Technik-Steckbrief des ersten Automobils der Hans Glas GmbH.
Motor und Getriebe
- Zweizylinder-Zweitaktmotor mit Gebläsekühlung, quer im Heck
- Hubraum 248 ccm - Verdichtung 6,0 : 1
- Leistung ca. 14 PS bei 5.400/min - Drehmoment 20 Nm bei 4.400 U/min
- unsyncronisiertes Viergang-Getriebe mit Mittelschaltung im Schema quer liegendes 'H'
Fahrwerk
- mittragende Stahlblech-Stufenheckkarosserie mit Stahlkarosserie, Plattformrahmen
- Radaufhängung vorn – Querlenker, Schraubenfedern und hydraulischen Teleskopstoßdämpfer
- Radaufhängung hinten – angetriebene Pendel- bzw. Schräglenkerachse mit Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern.
- Motor und Getriebe als mittragende Masse im Heck
- Zahnstangenlenkung mit relativ direkter Übersetzung
- hydraulisch betriebene Trommelbremsen an allen vier Rädern
- Handbremse mechanisch auf die Hinterräder.
Abmessungen und Fahrleistungen
- Länge 2.900 mm – Breite 1.280 mm – Höhe 1.310 mm
- Radstand 1.800 mm – Spurweite 1.090 mm
- Leergewicht ca. 460 kg – Zuladung ca. 260 kg
- Höchstgeschwindigkeit ca. 80 bis 85 km/h - Verbrauch ca. 6 l/100 km
Anfangs gab es das Goggomobil nur in der Farbe 'Saharabeige'. Ein zweiter Scheibenwischer und Kurbel- statt Schiebefenster wurden erst ab 1957 eingebaut.
Hergestellt wurde dieses liebenswerte Kleinstauto von 1955 bis 1969 bei insgesamt 277.232 gefertigten Limousinen, Coupés sowie Transportern.
Von den insgesamt 3.665 Exemplaren des als TL-Modell bezeichneten Goggomobil-Kleintransporters wurde die überwiegende Anzahl an die damalige Deutsche Bundespost geliefert.
Goggomobil Dart, ein seltener australischer Kleinstwagen-Roadster
Der Goggomobil Dart war ein seltener australischer Roadster, der von 1959 bis 1961 von Buckle Motors in Sydney hergestellt wurde.
Er verwendete das Fahrgestell und die Mechanik des Goggomobils, einschließlich der hinten montierten Zweizylinder-Zweitaktmotoren mit 15 bzw. 20 PS.
Als offener Roadster verfügte der Dart über eine nur 345 kg schwere Glasfaser-Karosserie ohne Türen und hatte einen kleinen Kofferraum vorne sowie einen optionalen Überrollbügel.
Mit einer Länge von etwa 3,0 m, einer Breite von 1,3 m und einem Radstand von 1,8 m hatte er ein sportliches, minimalistisches Aussehen, das von den Roadstern der damaligen Zeit inspiriert war.
Die Höchstgeschwindigkeit lag je nach Motor bei 97 bis 104 km/h. Die Beschleunigung profitierte vom geringen Gewicht, wodurch das Fahrzeug trotz seiner bescheidenen Leistung sehr wendig war.
Bis zum Ende der Produktion im Jahr 1961 wurden rund 697 Einheiten gebaut, von denen heute weniger als 100 erhalten sind.
In Australien erlangte der Flitzer Kultstatus und tauchte sowohl in Werbespots und bei Rallyes auf.
Der Glas Strandwagen T 700-80 Prototyp
Pietro Frua erhielt damals vom Glas- und Goggomobil-Importeur für Italien den Auftrag, einen Strandwagen zu entwerfen und orientierte sich offensichtlich am kernigen Austin Mini Moke, den er auf die Bodengruppe eines Glas Isar T 700 setzte.
Dieser dann erstmals auf dem Turiner Salon im März 1964 vorgestellte Freizeitwagen besass vier Sitze, keine Türen und ein Stoffverdeck.
Insgesamt wurden allerdings nur drei Prototypen des Glas Strandwagens gefertigt.
Den Glas Strandwagen T 700-80 Prototyp von 1965 fotografierten wir für die obige Fotoshow im Automuseum Melle.
Im Banne der Motoren – lebendige Automobilgeschichte… faszinierend fotografiert!
Edle Oldtimer - eine spannende Foto-Parade klassischer Automobile aller Epochen!

