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Das Brandaris Race

Brandaris Race, die jährliche Regatta historischer Segler von Harlingen nach Terschelling.

Wasser, Wind und Wellen... die zeitlose Romantik auf einem spannenden Windjammer-Törn.

Ahoi... Segeln in Holland, im friesischen Wattenmeer zwischen Harlingen und Terschelling.

Die hier beschriebene Segelregatta wurde im Jahre 1994 anlässlich des vierhundertsten Geburtstags des Brandaris, dem markanten Leuchtturm der Nordseeinsel Terschelling, von engagierten Seglern historischer Plattbodenschiffe ins Leben gerufen.

Seitdem wird diese spannende Wettfahrt jährlich an einem Oktober-Sonnabend zum Abschluss der Segelsaison im niederländischen Wattenmeer zwischen Harlingen und der westfriesischen Nordsee-Insel Terschelling mit meistens so um die siebzig historischen Seglern ausgetragen. 

Ahoi, Landratten! Einen guten Vorgeschmack auf diese, zwei volle Tage dauernde, rustikale Veranstaltung auf See bekommen Sie durch das meistens schon aus der Schulzeit bekannte Lied:

Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen
Der eiskalten Winde rauhes Gesicht
Wir sind schon der Meere so viele gefahren
Und dennoch sank unsere Fahne nicht!
Hejo, hejo, hejo, hejo, hejo ho - Hejo, hejo ho, hejo!

Der sehnsuchtsvolle Text der ersten Strophe scheint massgeschneidert für die Teilnehmer an dieser Segelregatta zu sein. Es wäre sicherlich auch als passende Hymne für das Brandaris Race geeignet. Aber... die Niederländer haben bekanntlich ihre eigenen, fröhlichen Stimmungslieder!

Das Brandaris Race mit klassischen Plattbodenschiffen, wie Klipper, Tjalken und Lastkähnen.

Nach früheren verschiedenen Törns als Trainee auf mehrmastigen Tall Ships und Segelschulschiffen auf der Nord- und Ostsee sowie auf einem historischen Plattbodenschiff auf dem Ijsselmeer, waren wir erneut bereit für ein zünftiges, maritimes Abenteuer auf See.

So entschlossen wir uns im Herbst 2019 an der traditionellen Regatta Brandaris Race teilnehmen und buchten dafür eine Kabine auf dem historischen Klipper 'Frans Horjus'.

Die Anfahrt über Oldenburg und Groningen im eigenen Fahrzeug verlief ohne jegliche Zwischenfälle.

So konnten wir in der friesischen Provinzhauptstadt Leeuwarden noch eine kurzen Regen-Rundgang durch die alte Innenstadt vornehmen und einen längeren Aufenthalt im dortigen 't Andere Museum Leeuwarden mit seinen gepflegten, historisch wertvollen Oldtimer-Automobilen einlegen. 

Das spannende Bordleben auf 'unserem' Schiff, dem grosse Klipper Frans Horjus.

Mit einer Länge von 32 Metern und einer Segelfläche von 540 Metern gehört die Frans Horjus, ein früherer Frachtsegler des Baujahres 1904, zu den grossen Klippern.

Die Frans Horjus ist in der Saison üblicherweise in der Waddenzee, dem Wattenmeer, zwischen der friesischen Küste und den vorgelagerten westfriesischen Nordseelinseln sowie im Ijsselmeer mit wechselnden Segelgästen aus ganz Mitteleuropa auf Segelevents und Mitsegeltörns unterwegs .

Die zwölf vergleichsweise geräumigen Kabinen in den früheren Frachträumen bieten maximal 28 Seglern Platz. Während unseres Törns waren, ausser dem niederländischen Skipper und dem deutschen Matrosen, allerdings nur dreiundzwanzig Gäste an Bord, sodass wir als Einzelperson eine Doppelkabine belegen durften.

Das Eintreffen der Mitsegler - überwiegend übrigens aus Nordrhein-Westfalen - fand dann am Freitagabend vor Beginn der Regatta statt. Zum Kennenlernen und 'Beschnuppern' gab es ein leckeres Abendessen aus der hochmodernen Bordküche.

Anschliessend kam der Zapfhahn der bordeigenen Fassbier-Anlage mit dem schäumenden Gerstensaft bis weit nach Mitternacht kaum zur Ruhe.   

Fotos, Fotos, Fotos... Segelromantik und volle Dynamik auf dem friesischen Wattenmeer. 

Unsere von unserem Segler, dem grossen Klipper 'Frans Horjus', geschossenen Aufnahmen zeigen:

  • das Auslaufen der Traditions-Segler aus Harlingens Zuiderhaven und das Setzen der Segel. 

  • den Regatta-Verlauf mit dem Pulk der historischen Segler und spannende Porträts der Schiffe.

  • stimmungsvolle Impressionen im Seglerhafen von West-Terschelling zur Blauen Stunde. 

Wasser, Wind und Wellen... die zeitlose Romantik auf einem spannenden Windjammer-Törn.

Das Brandaris Race von Harlingen nach Terschelling 2019, die Regatta zum Saison-Abschluss.

Ziemlich verknittert nahmen wir dann am nächsten Morgen noch in Harlinges Zuiderhaven an der Segel-Einweisung durch den versierten Matrosen Michel teil, bevor die insgesamt siebzig Teilnahme-Segler nach und nach die Häfen Harlingens verliessen und ihre Segel setzten.

Dabei beobachtete die Regatta-Leitung mit ihrem schnellen Zodiac nach dem Regatta-Start einige kleinere, aber eher unbedeutende Rempeleien, die den rauhbeinigen niederländischen Skippern aber wenig Sorgen bereiteten.

Windjammer ahoi! Die erste halbe Stunde regnete es, aber der stetig blasende Südsüdwest-Wind der Stärke 5 bis 6 schob die Regenwolken schnell beiseite und ermöglichte dann ein wirklich schnelles Rennen mit teils spektakulären Schräglagen der Plattbodenschiffe mit Kurs Richtung Terschelling. 

Die Gewinner-Boote des Brandaris Race 2019 in den einzelnen Segelklassen:

Grote klippers - 1. Eensgezindheid, 2. Aldebaran, 3. Avontuur (2-mast)

Kleine klippers - 1. Nicolaas Mulerius, 2. Wilhelmina, 3. Zuid-Holland

Tjalken - 1. Voorwaarts, 2. Overwinning, 3. Pallieter

Aken - 1. Grote Jager, 2. Westenwind, 3. Zwerver

Kotters, botters & zeeschepen - 1. Zeemeeuw, 2. Morgana, 3. Zephyr

Diese Daten haben wir der niederländischen Website kuiperbrandarisrace.nl entnommen.

Wie Sie leicht erkennen, war die Frans Horjus nicht unter den Gewinnern dieser traditionsreichen Regatta. Aber... der olympische Gedanke, dass die Teilnahme alles ist, prägte stets unser gutes Bordgefühl.

Den Nachmittag und frühen Abend verbrachten wir mit einem gemütlichen Bummel - unter dem kräftigen Einsatz unserer neugierigen Kamera - durch West-Terschelling und dem Beklettern der markanten Kaapsduin.

Die Belohnung war der Panorama-Blick über West-Terschelling, dem Wattenmeer bis zum friesischen Festland, dem ausgedehnten Wald in Richtung Midsland und ein Fernblick auf die weiter westlich liegende Watteninsel Vlieland. 

Der Abend an Bord ging, bei wiederum kräftig fliessendem Gerstensaft und munteren Gesprächen unter der fröhlichen Bord-Gesellschaft, schnell in die frühen Morgenstunden über.

Nach schönen weiteren Segel-Erlebnissen im Wattenmeer legte die Frans Horjus am folgenden Nachmittag wieder an seinem Liegeplatz im Zuiderhaven Harlingens an.

Für uns folgte glücklicherweise noch ein schöner, voll romantischer Aufenthalt in der historischen Altstadt Harlingens.

Unser uneingeschränktes Lob gilt der perfekten Törn-Organisation und unser Dank der versierten, unermüdlich tätigen und stets fröhlichen Stella vom erfahrenen Veranstalter TSC Group! 

Maritime Fundstücke - ergänzende Links zum Brandaris Race von Harlingen nach Terschelling. 

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